Die Lernkartei im Legasthenietraining

Legasthene Menschen haben bekanntlich ihre liebe Mühe mit der richtigen Schreibung von Wörtern. Daher benötigen sie neben Übungen zur Aufmerksamkeitsschulung und einem Funktionstraining auch ein intensives Rechtschreibtraining. Die Lernkartei ist eine ebenso simple wie effektive Methode, um die Rechtschreibung zu üben – nicht nur im Legasthenietraining.

So hilft die Lernkartei bei der Rechtschreibung

Die Lernkartei gehört im weitesten Sinn zu den Mnemotechniken. Darunter werden Methoden verstanden, die mit Bildern und Eselsbrücken arbeiten. Mnemotechniken sollen dabei helfen, Informationen im Langzeitgedächtnis abzuspeichern.

Wohl aus diesem Grund werden Lernkarteien gerne im Fremdsprachenunterricht eingesetzt. Doch auch im Grundschulbereich und im Legsthenietraining haben sie ihre Berechtigung – also überall, wo es gilt, die Rechtschreibung zu üben. Weitere Einsatzmöglichkeiten sind beispielsweise die Schulfächer „Mathematik“ oder „Rechnungswesen“: Denn auch Formeln, Buchungssätze und Kennzahlen lassen sich mit Hilfe von Karteikarten leichter einprägen.

Mit Lernkartei die Rechtschreibung üben

Im Legasthenie- oder Rechtschreibtraining ist die Lernkartei einfach einzusetzen: Die Lern- oder Fehlerwörter werden zunächst auf kleine Kärtchen geschrieben. Dafür eignen sich beispielsweise die Karteikarten von Herlitz in fünf Farben. Ich arbeite gerne mit unterschiedlichen Farben, weil sich damit auch prima die Wortarten festigen lassen (Weitere Übungen zum Thema „Wortarten“ findest du hier). Entsprechend werden Nomen auf blaue, Verben auf rote und Adjektive auf grüne Kärtchen geschrieben.

Die Karteikarten sollten anschließend sicher in einer Box oder Klarsichtsfolie aufbewahrt und in regelmäßigen Abständen geübt werden. Dabei können auch Wörter aussortiert werden, die schon sicher richtig geschrieben werden . Wann das der Fall ist, ist individuell zu entscheiden (z. B. wenn ein Wort dreimal richtig geschrieben wurde).

Karteikarten, um die Rechtschreibung zu trainieren.
Karteikarten gibt es in allen Farben

Zwei Übungsmöglichkeiten für Lern- oder Fehlerwörter

Meiner Erfahrung nach kann auch die Festigung der Wörter aus der Lernkartei lustvoll gestaltet werden. Der Spaß soll im Rechtschreibtraining nicht zu kurz kommen, da rechtschreibschwache bzw. legasthene Kinder meist ohnehin keine große Begeisterung für das Schreiben mitbringen. Die Aufgabe des Legasthenietrainers oder Pädagogen ist es, die Lust am Schreiben zu fördern🙂 Folgende zwei Übungen haben sich in meinen Trainingsstunden bewährt.

Übung 1: Fehlerwörter mit dem Spiel „SOS Affenalarm“ üben

Fast jeder kennt „SOS Affenalarm“ (falls du es nicht kennst, klicke hier) und mir ist kein Kind bekannt, das das Spiel nicht mag. Die Durchführung ist denkbar einfach: Es gibt farbige Stäbchen, die in die Löcher einer „Palme“ gesteckt werden und so ein „Netz“ bilden. Anschließend werden die Affen darauf platziert. Reihum müssen nun die Spieler würfeln und die Stäbchen der gewürfelten Farbe herausziehen.

Natürlich versucht jeder, ein Stäbchen zu entfernen, ohne dass ein Affe fällt. Spätestens nach ein paar Runden lässt sich das aber nicht mehr vermeiden. Sobald ein Affe (oder mehrere) fällt (bzw. fallen), zieht der Mitspieler, der nicht an der Reihe war, ein Fehlerwort aus der Lernkartei und diktiert sie dem anderen. Die Anzahl der Äffchen, die herunterfallen, entspricht der Anzahl der Kärtchen, die geschrieben werden müssen.

Dabei können die Fehlerwörter gleichzeitig nach Schwierigkeitsgrad (z. B. leicht – mittel – schwer) geordnet werden. Die leichten Wörter können im Anschluss aussortiert werden.

Übung 2: Hangman mit Lernwörtern

Auch Hangman ist ein lustiges und einfaches Spiel, um Lernwörter lustvoll zu üben. Dazu schreibt man auf die Tafel der Anfangsbuchstabe des Wortes. Die restlichen Buchstaben werden mit einem Platzhalter dargestellt. Die Mitspieler sollen dann Buchstaben erraten, die ihrer Meinung nach im Wort vorkommen. Kommt der getestete Buchstabe nicht vor, wird schrittweise der „Hangman“ gezeichnet.

Zusammenfassung: Lernkartei im Rechtschreibtraining

Die Lernkartei als Mnemotechnik kann im Legasthenie- oder Rechtschreibtraining eingesetzt werden, um Lernwörter im Langzeitgedächtnis abzuspeichern. Dabei empfiehlt es sich, farblich nach Wortarten zu unterscheiden (blau für Nomen, rot für Verben, grün für Adjektive). Die Karteikärtchen lassen sich mit Hilfe von Spielen üben, darunter Hangman.

Kommentar verfassen

Trage deine Daten unten ein oder klicke ein Icon um dich einzuloggen:

WordPress.com-Logo

Du kommentierst mit deinem WordPress.com-Konto. Abmelden /  Ändern )

Facebook-Foto

Du kommentierst mit deinem Facebook-Konto. Abmelden /  Ändern )

Verbinde mit %s

Diese Seite verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden..